Junioren überzeugen in Russland

In Allgemein by MatzeLeave a Comment

Reinhard Oelschläger berichtet:

Auf dem Weg zur Junioren Weltmeisterschaft ins sibirische Krasnoyarsk machte die deutsche Junioren-Nationalmannschaft mit den Rastattern Sixten Totzek, Jan-Luca Haag und Klaudius Harsch (alle Baden Hills Golf und Curling Club) und Joshua Sutor aus Füssen Zwischenstation in Moskau, wo sie als Vorbereitung für die eine Woche später stattfindende WM am „Moscow Classic“, einem Herrenturnier der World Curling Tour Serie teilnahm und sich Rang 2 sichern konnte.

Im Finale gegen das derzeitige italienische Herren-Nationalteam um Skip Joel Retornaz, immerhin Dritter der EM 2018, gab es eine 2:5 Niederlage, was die Freude über die errungene Silbermedaille jedoch nicht schmälerte, zumal sie in großem Stil auf dem Roten Platz mit Übertragung auf einer riesigen Leinwand überreicht wurden.

Von Moskau ging es dann direkt in die sibirische Millionenstadt Krasnoyarsk, wo das Deutsche Team von Bundestrainer Wolfgang Burba und dem Jüngsten im Team, Magnus Sutor, erwartet wurden. Ebenfalls anwesend waren auch schon Eismeister Joe Fritz und Anja Huckle, Schiedsrichterin, beide vom Rastatter Golf und Curling Club.

Nachdem in den beiden vorangegangenen Jahren mit dem fünften bzw. siebten Rang bereits hervorragende Platzierungen bei der WM erreicht werden konnten, hatten sich die Verantwortlichen des DCV nach der erfolgreichen Qualifikation über die B-WM in Finnland für die diesjährige A-Weltmeisterschaft, mit dem Erreichen des Halbfinales ein noch höheres Ziel gesetzt.

Das nahezu jüngste Team startete im Feld der 10 Nationen mit drei zum Teil nicht erwarteten Siegen. Einem 7:5 gegen Norwegen, folgte ein 7:2 gegen Neuseeland, denen man im vergangenen Jahr noch mit 5:6 unterlegen war, sowie ein 8:5 gegen die USA. Gegen den letztjährigen Bronzemedaillengewinner Schottland musste das junge Team um Skip Sixten Totzek dann die erste Niederlage einstecken, die aber mit 4:5 recht knapp ausfiel. Die nun vermuteten Einbrüche traten nicht ein, so dass sich auch die italienische Nationalmannschaft und auch die gastgebende Nation den Deutschen mit 9:7 bzw. 10:6 geschlagen geben mussten. Bis zu diesem Zeitpunkt lagen von Beginn an Kanada und Deutschland gemeinsam an der Spitze des Zehnerfeldes.

Im siebten Spiel kam es dann zum Aufeinandertreffen der beiden führenden Nationen. Kanada als die herausragende Curling-Nation, war, auch aufgrund der vielen internationalen Titel, natürlich der haushohe Favorit, zumal die Jungs aus dem Norden Amerikas bereits die letzten beiden WM-Titel gewonnen hatten. Die ersten drei Ends gingen mit jeweils einem Stein an die Deutschen Junioren, was Skip Jacques Gauthier mit einem 3-er Haus im 4. End ausglich. Vor der Pause ging Sixten Totzek wieder mit einem Stein in Führung, was von den Canacks durch ein weiteres Dreier-Haus sofort wieder korrigiert wurde. Nach einem Stein im siebten- für Deutschland und zwei Steine der Kanadier im achten End wurde das Spiel von deutscher Seite beendet. Fünf Ends erfolgreich gestaltet und doch nicht gewonnen, war keine gute Aussicht auf einen erfolgreichen Einzug ins Halbfinale, zumal mit Schweden ein schwerer Gegner, mit demselben Ziel, noch bevorstand. Dieser Zweifel wurde jedoch am gleichen Tag durch einen überlegenen 8:2 Sieg behoben. Im letzten Spiel der Vorrunde gab es dann eine klare Niederlage gegen die Schweiz, die sich durch diesen Sieg ebenfalls den Weg ins Halbfinale ebnete.

Deutschland gegen Kanada und Schweiz gegen Schottland hießen die Halbfinalspiele. Auch hier ging es wieder eng zu. Bis zum siebten End lag man mit 4:3 in Führung, ehe man im achten und zehnten End je zwei Steine gestohlen bekam und mit 4:7 das Finale verpasste. Die Eidgenossen schlugen überraschend Schottland, so dass im Spiel um Rang Drei Deutschland ein weiteres Mal gegen die Schotten anzutreten hatte. Nachdem bereits in der Vorrunde die beiden Teams sich nichts schenkten und die Schotten nur mit einem Stein Vorsprung den Sieg errangen, lief es im Spiel um Platz Drei fast identisch. Es war wieder ein Spiel, bei der die Taktik im Vordergrund stand. Jeweils nur drei gewonnene von möglichen zehn Ends standen für die Mannschaften auf dem Scoreboard und bis zum letzten End bestand die Möglichkeit des deutschen Teams, das Spiel für sich zu entscheiden. Dies klappte leider nicht, trotzdem waren alle Spieler und ihre Betreuer nach der knappen 4:5 Niederlage über das Gesamtergebnis erfreut, zumal man sich damit auch für die kommende A-WM der Junioren 2021 qualifiziert hatte. Weltmeister wurden, wie erwartet, die Favoriten aus Kanada, die mit 7:2 das Schweizer Team auf den Silberrang verwiesen. 

Da alle fünf Teammitglieder noch mindestens ein Jahr als Junioren an den Start gehen können, hat der Deutsche Curling-Verband die Hoffnung, mit dieser Mannschaft auch im kommenden Jahr positive Akzente setzen zu können. Ein Teil der Mannschaft wird bereits in fünf Wochen wieder die Reise nach Schottland antreten, wo sie als Mitglieder der Herrennationalmannschaft in Glasgow die deutschen Farben vertreten werden. 

Leave a Comment